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Wie künstliche Intelligenz Wirtschaft und Gesellschaft verändert
Dr. Michael Gebert Montag, 2. Oktober 2023 von Dr. Michael Gebert

Künstliche Intelligenz krempelt unser Leben um

Wie KI Wirtschaft und Gesellschaft verändert

Die künstliche Intelligenz ChatGPT hat eine neue Ära in Wirtschaft und Gesellschaft eingeläutet. Innerhalb weniger Wochen nach der Veröffentlichung Ende 2022 hat das Sprachmodell von OpenAI die Erwartungen übertroffen und begeistert Anwender ebenso wie Experten. Doch die Technologie wirft auch viele Fragen auf: Welche Jobs sind zukünftig noch sicher? Werden Maschinen kreativ? Und wie lässt sich KI ethisch und rechtlich einhegen?

Mit verblüffend menschlicher Konversation und erstaunlichen Fähigkeiten hat ChatGPT einen regelrechten Hype ausgelöst. Im Gegensatz zu anderen KI-Systemen ist ChatGPT in der Lage, nicht nur einzelne Aufgaben zu lösen, sondern komplexe Dialoge zu führen. Selbst scheinbar einfache Fragen und Anweisungen stellten bisher eine große Herausforderung für KI dar. ChatGPT meistert dank seiner großen Trainingsdatenmenge und ausgeklügelten Architektur auch anspruchsvolle Dialoge und Erklärungen.

Für den KI-Fachmann Prof. Peter Buxmann von der TU Dortmund markiert ChatGPT einen „Meilenstein in der Geschichte der Künstlichen Intelligenz mit weitreichenden Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft.“ Besonders die Dialogfähigkeit hebe ChatGPT von anderen Systemen wie Googles BARD oder Meta's LLama ab. Eine Umfrage des Bitkom zeigt auch die Begeisterung der Anwender: Über 80 Prozent der Nutzer sind mit ChatGPT zufrieden oder sehr zufrieden. Sie schätzen die einfache Bedienung und Ergebnisqualität.

Die Grenzen von ChatGPT

Trotz der beeindruckenden Fähigkeiten sind auch die Grenzen von ChatGPT erkennbar. Das System kann nicht eigenständig neues Wissen generieren, sondern nur bestehendes wiedergeben und kombinieren. Zudem fehlt ChatGPT noch der Bezug zur realen Welt. Das System kann nicht sehen, hören oder interagieren. Hier arbeitet OpenAI bereits an Erweiterungen wie Bild- und Video-Verarbeitung. Auch die Genauigkeit und Verlässlichkeit der Antworten ist nicht durchgängig gegeben. ChatGPT kann falsche Informationen wiedergeben oder halluzinatorische Antworten geben.

Ein großes Fragezeichen steht hinter den Auswirkungen von ChatGPT und generativer KI auf die Arbeitswelt. Eine Analyse der Jobplattform Indeed zeigt, dass vor allem Software-Entwickler und Mathematiker einem hohen Risiko ausgesetzt sind, von KI ersetzt zu werden. Hier können über 95% der benötigten Fähigkeiten bereits von der Technologie abgedeckt werden. Am anderen Ende der Skala stehen Berufe wie Busfahrer oder Kosmetiker mit unter 30% abgedeckten Fertigkeiten.

Insgesamt schätzt Indeed ein Fünftel aller Stellen mit hohem Risiko ein. Allerdings entstehen auch neue Berufsfelder rund um KI. Die Nachfrage nach Experten für den Einsatz generativer KI ist seit Anfang 2023 sprunghaft gestiegen. „Die KI nimmt den Menschen Arbeit ab. Texte schreiben, lange Berichte zusammenfassen, E-Mails beantworten, Videos produzieren, übersetzen – die aktuellen Fortschritte in der Automatisierung stellen gerade Jahrzehnte Softwarehistorie in den Schatten“, fasst Bitkom-Präsident Berg zusammen.

Wirtschaft im Umbruch

Auch in der Wirtschaft hat die KI-Revolution begonnen. ChatGPT wird bereits für Kundenservice, Wissensmanagement und das Verfassen von Texten eingesetzt. Dadurch verändern sich Geschäftsprozesse in vielen Unternehmen. Die Beratungsfirma McKinsey schätzt allein für Deutschland ein Wachstumspotenzial durch KI von über 300 Milliarden Euro.

Gleichzeitig entstehen neue Geschäftsmodelle rund um KI. Das Startup Anthropic bietet mit Claude eine Konkurrenzlösung zu ChatGPT an und konnte dafür Investitionen in Milliardenhöhe einwerben. Auch Tech-Giganten wie Microsoft und Google investieren Milliarden in die KI-Entwicklung. Sie binden KI-Funktionen fest in ihre Produkte ein, um im Wettbewerb mithalten zu können.

„KI verändert die Spielregeln des Wettbewerbs. Bisher erschienen die Kräfteverhältnisse auf digitalen Märkten starr. Mit KI besteht erstmals seit Jahren die Chance, substanzielle Wettbewerbsvorteile zu erreichen, wenn die Konkurrenz die Entwicklung verschläft“, erklärt KI-Experte Prof. Oliver Gassmann von der Universität St. Gallen.

Problemfelder Datenschutz und Ethik

Die rasante Entwicklung wirft aber auch schwierige ethische und rechtliche Fragen auf. So steht die Datensammelwut der Tech-Konzerne erneut in der Kritik. Ohne millionenfache Datenbestände ist die Trainings der KI-Systeme nicht möglich. Hier gibt es erste Regulierungsansätze wie den EU AI Act. Zudem wollen deutsche Unternehmen KI vorwiegend von deutschen oder US-Anbietern beziehen, aus Gründen der Datensicherheit.

Auch Fragen der Kontrolle und Verantwortlichkeit müssen geklärt werden. Wer haftet für falsche Aussagen oder Schäden durch KI? Das gilt besonders für sensible Bereiche wie Finanzen, Gesundheit oder Verkehr. Hier müssen höchste Sicherheitsstandards gelten. Die Ethik-Debatte um KI hat ebenfalls an Fahrt aufgenommen. Sollen wir Entscheidungen an Maschinen abgeben? Welche Werte und Ziele sollen in KI einfließen? Und wo endet menschliche Kreativität? Der Philosoph Thomas Metzinger warnt: „KI sollte niemals Teil autonomer Waffensysteme sein.“

Die KI-Revolution hat die Gesellschaft voll erfasst. ChatGPT fasziniert mit seinen Fähigkeiten, wirft aber auch fundamentale Fragen auf. Fest steht: KI wird in den kommenden Jahren weitere Quantensprünge machen und unser Leben umkrempeln. Ob zum Guten oder Schlechten, liegt auch an uns. Die Macht der Technologie zu bändigen, sie in den Dienst des Menschen zu stellen, ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Gelingt uns das, kann KI einen ungeahnten Fortschritt in vielen Bereichen ermöglichen. Doch die Risiken sind ebenso real. Mit Weitsicht, globale Kooperation und dem Primat der Ethik müssen wir KI gestalten - nicht umgekehrt.


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