Kleine Updates in diesen Wochen
ChatGPT verbessert Erfahrung der Anwender
Die mächtigste und auch naheliegendste Nutzung von KI-Modellen wie ChatGPT liegt in der Kombination eines an der Nutzerpraxis orientierten Frontend mit einem API-Zugriff auf die Server von OpenAI. Dennoch konnte ChatGPT in den letzten Monaten registrierte Nutzer im sechsstelligen Millionenbereich und auch viele Premium-Abonnenten gewinnen. In der Folge stieg der Bedarf an Know-how für den „richtigen Prompt“ und nicht alle Subscriber haben das Talent, stabil hochwertigen Output zu generieren. Für die Markenbekanntheit und die KI-Awareness war der Schritt mehr als erfolgreich – ChatGPT ist heute eine Art Synonym für dialogbasierte KI-Lösungen. Das Tempo-Tuch der Künstlichen Intelligenz. Aber plant Open AI ernsthaft die Zukunft in diesem Endkundensegment? Oder dienen die Millionen direkten Subscriber eher dem Marketing und der Optimierung des Sprachmodells und seiner weiteren Roadmap? Denn nichts ist wertvoller als praktische Anwenderszenarien.
Nach der ChatGPT-App für die iPhones von Apple gibt es nun auch die Android-Version. Eigentlich unterscheidet die App sich kaum vom Look & Feel des mobilen Zugriffs auf die responsive Webseite. Bis auf einen Punkt: Die Sprachsteuerung der Prompts. Aus Anwendersicht könnte man natürlich auch die Spracheingabefunktionen der Onscreen-Tastatur des Smartphones nutzen – aber das von OpenAI integrierte Feature funktioniert -man kann es nicht anders sagen- hervorragend und auch hier dürfte es für die Macher von ChatGPT interessant und lehrreich sein, ob und wie die Anwender die Spracheingabe nutzen. Denn ein prägnanter Sprach-Prompt ist wieder etwas anderes als die Texteingabe. Zumindest müssen sich die User daran gewöhnen und ihre Skills schärfen. Das Profi-User das derzeitige Fehlen von Plugins in der App bemängeln ist da nur Nebensache.
Wie geht es weiter mit ChatGPT?
Doch wie geht es weiter? Stimmt die Vermutung, dass die über 100 Millionen direkten Subscriber eher ein großes, engagiertes Team an Beta-Testern darstellt und die eigentliche Zukunft in der API-Nutzung liegt? Das sollte nicht wundern und macht viel Sinn. Klar ist es derzeit nicht. Das derzeitige User-Interface von ChatGPT und den anderen KI-Angeboten von OpenAI ist zumindest alles andere als Massenmarkttauglich und die jüngst angekündigten Verbesserungen für die nächsten Wochen sind zwar schön, aber eigentlich überfällig und nicht nennenswert. Als Nicht-Programmierer könnte man ignoranterweise den Aufwand der UI-Verbesserungen ungefähr mit der Dauer eines Kicker-Tischfußballmatches vergleichen. Und liegt vermutlich nicht ganz daneben.
Auf was können wir uns also freuen? Wir müssen uns seltener anmelden und können als Premium-Abonnent nun endlich direkt mit dem Modell GPT-4 starten. Außerdem gibt es nun hilfreiche Beispiele für Eingabeaufforderungen. Das erleichtert den Einstieg in einen neuen Chat und ist wirklich eine Verbesserung. Dazu ergänzend kann ChatGPT nun auch vorschlagen, wie der Dialog weitergeführt werden kann. Auch so kommen unerfahrenere Nutzer viel schneller zu verfeinerten Ergebnissen. Außerdem lassen sich nun mehrere Dateien hochladen und zum Beispiel mit dem Code Interpreter analysieren. Und last, but not least, können wir uns über Tastaturkürzel freuen. Alles löblich, aber kein Vergleich mit den Frontends von Drittanbieterlösungen, die im Unterbau dann mittels API auf ChatGPT zugreifen.
Premiumuser als Testarmee für das Sprachmodell?
Gerade für den beruflichen Einsatz in den unterschiedlichsten Branchen mit etablierten Prozessen, ist die Integration von KI-Nutzung in die vorhandenen Branchenlösungen effizienter als die Standalone-Lösung. Das gilt vom Drehbuchautor bis hin zum Rechtsanwalt, vom Kommunikator bis hin zum Gutachter. Der größte Benefit eines direkten Accounts und Plus-Abonnements von ChatGPT ist das bessere Verständnis von Künstlicher Intelligenz und Generativer KI. Dieses Schärfen der eigenen Nutzer-Skills und das Ansammeln von wertvollem Know-how ist ein starkes Argument in dieser Übergangsphase. Und auch für OpenAI dürften die Erkenntnisse aus den User-Sessions wesentlich aussagekräftiger und wertvoller sein als die Auswertung von API-Bulk-Abfragen. Ob ein solcher Software-as-a-Service Ansatz mit direkten Nutzerabonnements dauerhaft eine wirtschaftliche Säule etablieren wird, wird dagegen diskutiert und in Frage gestellt. Jenseits der spezialisierten Branchenlösungen dürfte die Mehrzahl der Anwender mit einer Integration in Office-Pakete und Browser zufrieden sein. Der geringe Ehrgeiz von OpenAI für eine ambitioniertere Optimierung des Unser-Interface stärkt diese These. Überraschungen nicht ausgeschlossen.
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